Sein Schüler Anaximander (um 610–547 v. Er griff darin vor allem den Glauben an die Wunder Jesu, die Auferstehung Jesu Christi und die damals auch von Protestanten dogmatisierte Lehre der Verbalinspiration als frommen Betrug der Apostel an. Hrsg. Die angeborene Fähigkeit zu Allgemeinbegriffen ergebe fünf Wahrheiten: Eine höchste Gottheit existiere, sie müsse verehrt werden, dazu gehörten immer Tugend und Frömmigkeit, Laster und Verbrechen seien durch Reue zu sühnen, es gebe Lohn oder Strafe nach diesem Leben.[7]. "...Nein, ich habe sie nicht vergessen, die Kritik der Religion, habe sie jahrelang studiert, mit viel Passion und wahrhaftig nicht ohne Sympathie für die Großen dieses Genres, von Feuerbach über Marx bis Nietzsche und Freud.. This service is more advanced with JavaScript available, Marx und die Verwirklichung der Philosophie Religionskritik: Der Mensch ist in sich gespalten. Dietrich Bonhoeffer: Widerstand und Ergebung. Google Scholar Siebert, R. (2010). Mit der Überwindung des Kapitalismus, so erwartet er, wird auch die Religion ihre scheinhafte Notwendigkeit verlieren und – wie der Staat, dessen soziales Ferment sie ja ist – in der klassenlosen Gesellschaft „absterben“. VfGH-Urteil Durch seine Schulung in Gedankengängen Feuerbachs bekennt er in der Einleitung zur Kritik der Hegeischen Rechtsphilosophie: „… die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik… Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt“1. Die Philosophie der Neuzeit bildete im Zeitalter der Aufklärung einen Allgemeinbegriff von Religion, um die verfeindeten christlichen Konfessionen, ihren Dogmatismus und ihre wechselseitigen Absolutheitsansprüche zu kritisieren. Die Religion kann nach Kant ihren Zweck in der Welt in Übereinstimmung mit der Vernunft nur erfüllen, wenn gilt (KrV, B 847): „Wir werden, soweit praktische Vernunft uns zu führen das Recht hat, Handlungen nicht darum für verbindlich halten, weil sie Gebote Gottes sind, sondern sie darum als göttliche Gebote ansehen, weil wir dazu innerlich verbindlich sind.“. Dabei wird religiöse Fremdbestimmung als Selbstbetrug der Vernunft – kein „Priesterbetrug“ – beschrieben, die sich damit eigentlich einem eigenen als einem fremden Maßstab unterwerfe. S. 407. Religion ist für Marx ebenso wie andere Ideologien ein „verkehrtes Bewusstsein“, das die gesellschaftlichen Verhältnisse erzeugen, die ihnen aber nur das abstrakte Gegenbild einer irrealen besseren Welt gegenüberstellen. This is a preview of subscription content. Eine Theophanie wirklich phänomenaler Bekundung zeigt auch Walter F. Otto, © Springer Science+Business Media Dordrecht 1970, Marx und die Verwirklichung der Philosophie, https://doi.org/10.1007/978-94-017-4847-6_8. Der religiöse Mensch sehe Gott als Vaterfigur, die er brauche, um die Verantwortung für ein selbstbestimmtes Leben abzugeben. Im ersten Stadium seines Denkatis ist dieses Fundament das „Selbstbewusstsein“. Lactantius überliefert ein prägnantes Argument eines unbekannten Skeptikers gegen die Theodizee, das er irrtümlich Epikur zuschrieb: Gott sei entweder nicht allmächtig oder nicht wohlwollend, da sonst die Übel in der Welt nicht bestehen könnten. Voltaire bekannte sich jedoch nicht zum Atheismus, sondern zum Deismus, weil er den Glauben an einen strafenden Gott als beste Basis für ein soziales Leben nach moralischen Grundsätzen hielt („Wenn Gott nicht existierte, müsste man ihn erfinden.“). [27] Die konziliante Haltung von Institutionen wie der US-amerikanischen National Academy of Sciences sei im Wesentlichen strategisch motiviert, um gemäßigte Gläubige zur Akzeptanz von wissenschaftlichen Erkenntnissen wie der Evolutionstheorie zu bewegen. Die Vorsokratiker suchten den Urgrund aller Dinge (griech. In seiner religionsphilosophischen Schrift Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft forderte Kant eine Vernunftreligion, deren Grundsätze prinzipiell allein auf Vernunft und nicht auf „statutarischem“, also auf bloßen Dogmen gegründeten Glauben beruhen: „Die wahre, alleinige Religion enthält nichts als Gesetze, d. i. solche praktische Principien, deren unbedingter Nothwendigkeit wir uns bewußt werden können, die wir also als durch reine Vernunft (nicht empirisch) offenbart anerkennen. Dietrich Bonhoeffer: Widerstand und Ergebung. Die Sublimation von Triebenergie sieht Freud nicht nur negativ, sondern als Antrieb für bedeutende Kulturleistungen des Menschen. Kants abstrakter, philosophischer Gottesbegriff ist jedoch nicht identisch mit Vorstellungen beispielsweise eines persönlichen Gottes oder eines Gottes, der in die Welt eingreifen würde. .-. Cite as. Von der Religion selbst her führe ein notwendiger Erkenntnisweg zur reinen Wissenschaft der Phänomene. Er findet sie in der „Luft“, die alle Substanzen durchdringe und als ständige Bewegung ihre Qualitätsänderungen bewirke. Angst sei der Vater der Grausamkeit und so nehme es nicht Wunder, dass Grausamkeit und Religion historisch Hand in Hand gegangen seien. Immanuel Kant: Werke in zwölf Bänden. Er kritisiert den Anthropomorphismus der Mythen Homers und Hesiods, der den Göttern unsittliches Verhalten wie Ehebruch, Eifersucht, Betrug usw. Gott ist für Kant in der Kritik der praktischen Vernunft ein notwendiges „Postulat“ der Vernunft, ohne dass ihr deswegen auch objektive Realität zukäme. "[13], David Friedrich Strauß war einer der ersten, der öffentlichkeitswirksam die These vertrat, dass in der Figur Jesu nicht ein historisches Geschehen mythisch übermalt worden sei, wovon die liberale Leben-Jesu-Forschung ausging, sondern viel radikaler meinte er, sei einem Mythos das Gewand der Historie übergeworfen worden. Die Christliche Theologie unterschied seit etwa 400 die „wahre“ von der „falschen“ Religion innerhalb und außerhalb des Christentums. Achter Band.] Achter Band.] Die Stoa kritisiert mit ihrer aus Naturbeobachtung gewonnenen Idee der Vorsehung (providentia dei) jene Gottesvorstellungen, die einen Weltgrund von der Welt getrennt denken, als rationale Erfindung. ἀρχή, Arché) nicht jenseits der Welt, sondern in ihr. machte daraus eine empirisch überprüfbare Aussage: Er sieht das Wasser als einheitlichen Urstoff, aus dem alle übrige Stoffe hervorgingen. Mai 2000 mit seiner Kritik an der mea culpa-Erklärung von Johannes Paul II. Jede Einzelwissenschaft mache diese Entwicklung vom naiv-theologischen zum reflektiert-metaphysischen zum positiv-beschreibenden Stadium durch. Der erste Schritt des Existenzialismus sei es, jeden Menschen in Besitz dessen, was er ist, zu bringen und auf ihm die gänzliche Verantwortung für seine Existenz ruhen zu lassen. Chr.) Gütersloh 1998, S. 533–534. David Hume (1711–1776) begründete im Gefolge von Roger Bacon (1214–1294) und Francis Bacon (1561–1626) den strengen rationalen Empirismus, der sich auch gegen die englischen Deisten seiner Zeit wandte. Kritik der praktischen Vernunft (KRP, 1788) Kant sah ohne einen unter dem Postulat der Vernunft bestehenden Gott für den Menschen wenig Möglichkeit, dass die reinen Ideen der Sittlichkeit zu einer guten Moral führen würden. 45–50. Hrsg. Als positive Inhalte dieser von ihm bevorzugten religio naturalis bestimmt Bodin das Dasein eines Gottes, Willensfreiheit, Vergeltung der Taten jedes Vernunftwesens nach seinem Tod und Erkennbarkeit von Naturgesetzen. angeborenen Ideen aus, die sich auch kritisch gegen falschen Schein und zu Mythen verdinglichte Wahrheit richten. Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) versucht, diesen Grund auch für das Begreifen der Weltgeschichte geltend zu machen und das begrenzte subjektive Selbstbewusstsein – den religiösen Glauben – als Teilmoment der Selbstentfaltung des zu sich kommenden Weltgeistes dialektisch „aufzuheben“ (Phänomenologie des Geistes). Den christlichen Glauben sieht Nietzsche in Europa im Niedergang („Gott ist tot“). Von der Einteilung der Philosophie II. Obwohl Lessing selbst keine prinzipiell christentumsfeindliche Haltung vertrat, löste seine Veröffentlichung den jahrelangen Fragmentenstreit mit Vertretern der Lutherischen Orthodoxie aus, in dessen Verlauf Lessing ein Publikationsverbot erhielt. philosophischer Metaphysik) und spezieller (christlicher) Offenbarung auch von der Seite des nicht von vornherein gläubigen Denkens her. In beidem verbirgt sich jedoch eine fundamentale Unfähigkeit, dessen wahre Ursachen aufzudecken und sie praktisch zu bewältigen. Von den Vertretern des Logischen Empirismus wird dabei nicht geleugnet, dass die Suche nach einem letzten Grund der Welt und des Lebens emotional verständlich sein mag. Im Blick auf die Moral, die Kant allein durch die Vernunft zu begründen versucht, billigt er der Religion jedoch eine mündiges Menschsein fördernde Rolle zu: Denn „es ist notwendig, dass unser ganzer Lebenswandel sittlichen Maximen untergeordnet werde“. Diesem entspricht – ähnlich wie im Hellenismus um die Zeitenwende – ein neues Aufleben religiöser Strömungen, die sich nicht mehr von den großen Weltreligionen, Kirchen und Glaubensrichtungen her definieren, sondern Elemente daraus auswählen (Eklektizismus) und mit paganen Motiven zu einem Synkretismus und Pluralismus auch im Blick auf die Gottheit verbinden. zutraue (Fragment 26). Sie bezieht die Kritik vor allem auf den Wunsch nach einem König wie bei anderen antiken Völkern (Samuel, 1 Sam 8 EU), Synkretismus (Elija, 1 Kön 8 EU), Ausbeutung durch Priester und Königshof (Amos), Opferkult und Rechtlosigkeit im Namen des JHWH-Glaubens (Jesaja 1,11–17 EU, Hos 6,6 EU), Bündnis- und Rüstungspolitik mit Berufung auf Gott (Jesaja), die am Tempel angestellten willfährigen Heilspropheten (Jeremia) usw. Das schlichte Dasein Jesu Christi im leidenden Nächsten decke die falschen Fronten der Gegenwart auf: „Schlimmer als die böse Tat ist das Bösesein. Da die Sätze der Religion, insofern sie Ausdrücke wie „das Absolute“, „der absolute Geist“ oder „Gott“ verwenden, weder tautologisch noch verifizierbar sind, müsse auch ihnen jeglicher Sinn abgesprochen werden. Die Götter der griechischen Mythologie erwiesen sich durch ihre anthropomorphen (menschenähnlichen) Züge als Wunschgebilde. Eine argumentative Widerlegung Gottes und aktive Bekämpfung religiöser Ausdrucksformen war nicht sein Anliegen, sondern die individuelle Integration von Über-Ich, Ich und Es in eine reife erwachsene Selbstannahme, die eine freie Entscheidungsfähigkeit in allen Lebensbereichen ermöglicht. Letztere heißt Religion“ (Kurt Tucholsky) Religion ist der Glaube an übernatürliche Mächte. Ebenso wandte er sich in scharfer Form gegen verschiedene Arten des religiösen Kultes wie etwa Gebete, Beichten oder Gottesdienste. So erfährt sich der Mensch als sterblich – Gott als unsterblich. Es ist aber darauf aufmerksam zu machen, dass das Problem der Theophanie keineswegs nur unter dem Aspekt des Paradoxen erörtert werden muss. Im Gegenzug dazu halten Wissenschaftler wie Steven Weinberg, Richard Dawkins und Norman Levitt (1943–2009) Theismus und Wissenschaft für grundsätzlich unvereinbar, da sie völlig unterschiedliche Aussagen über das Universum machen würden. Sein Schüler Parmenides von Elea (geb. Dies betrifft alle Religionen, die an Götter glauben, besonders aber personale Gottesvorstellungen. Nur wenn deshalb restlos alle Gottesbilder zu den bloßen und austauschbaren Hilfsvorstellungen relativiert werden, die sie nach Kant sind, würden die religiösen Auseinandersetzungen beseitigt und damit der eigentliche Sinn und Zweck der heutigen Religion in der Welt erfüllt: das gute und sittliche Handeln auch auf der Ebene des interreligiösen Dialoges, statt eines Kampfes der Kulturen um die einzig wahre und reale Gottesvorstellung. Die „Lohnethik“ Johannes Calvins habe zu einer asketischen Verzichtshaltung und zum Aufschub unmittelbarer Bedürfnisbefriedigung beigetragen. Karlheinz Deschner hat eine umfassende Kriminalgeschichte des Christentums verfasst, die zahlreiche Verbrechen von Kirchenvertretern auflistet, um die inhumanen Wirkungen kirchlicher Machtpolitik und Heuchelei von Christen aller Epochen bis hin zum Klerikalfaschismus aufzudecken. Ohne direkte Hinweise auf die Existenz überirdischer Wesen gebe es keine Notwendigkeit, ihre Existenz anzunehmen. Diese, nicht der Einzelne, ist für ihn in Wahrheit unendlich. Die Platoniker kritisieren also das Betreiben von Religionskritik als Gewerbe. Religionskritik ist für Feuerbach also notwendig, um dem religiösen Bewusstsein die Hingabe an ein fremdes Scheinwesen als von ihm produzierten Verblendungszusammenhang aufzudecken. Auch die klassische dogmatische Zuordnung der Autorschaft und der zeitliche Rahmen der Niederschrift wurde mittels historisch-kritischer Methoden hinterfragt. Die Welt brauche keine Religion, sondern eine furchtlose Perspektive und freie Intelligenz.